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Was verrät dein Cocktail über dich

Was verrät dein Cocktail über dich

Aus dem Spirituosenvorrat einer durchschnittlich bestückten Cocktailbar lassen sich ziemlich exakt 17.864.392.788 unterschiedliche Getränke herstellen. Zumindest, solange man dem US-amerikanischen Schriftsteller Henry Louis Mencken Glauben schenkt. Und auch wenn sich über Geschmäcker bekanntlich streiten lässt, ist man sich einig, dass weit über drei Viertel dieser Zusammenstellungen auf einer Getränkekarte nichts zu suchen hätten. Sich mit den verschiedenen Spirituosen und besonders exotischen Früchten etwas auseinanderzusetzen kann einem geübten Bargänger nicht schaden. Schließlich sollte man stets ganz genau wissen, welche Bestellung man dem Kellner oder Barkeeper um die Ohren knallt und was man anschließend serviert bekommt. Freie Getränkewahl in einer anständigen Bar? Von wegen. Das sagt die Wahl deines Cocktails oder Longdinks über dich und dein Verhalten in der Gesellschaft aus.

 

Mojito

Der Mojito schmeckt eigentlich ähnlich, wie ein Caipirinha, ist aber bei weitem nicht ganz so 90er. Der Cocktail war übrigens das Lieblingsgetränk von Ernest Hemingway auf Kuba. Wenn du nicht weißt, wer das war, solltest du übrigens besser keine Bar mehr betreten, bis du den Namen gegoogelt hast!

 

Zombie

Der Name ist Programm: Wer sich einen Zombie reinhaut, wird sich wenig später auch wie einer fühlen! Die ultimative Abschussmischung besteht aus bis zu sechs hochprozentigen Sorten Rum, kombiniert mit süßen Fruchtsäften, die den Alkoholgeschmack gekonnt überdecken und einem in guter, alter Zeitbombenmanier erst wenig später so richtig den Stecker ziehen! Wer diesen Cocktail in sich rein schüttet, sollte sich auf einen gewaltigen Kater gefasst machen, an dem leider absolut nichts vorbei führt!

 

Caipirinha

Wie bereits erwähnt, etwas stark 90er, dennoch absolut Kult. Zumindest solange man weiß, wie man ihn korrekt buchstabiert.
Der brasilianische Kultcocktail sollte allerdings nur in Bars bestellt werden, die entweder wissen, dass man die Limetten nicht mit braunem Rohrzucker, sondern mit weißem Zucker vermischt, oder deren Vorrat an braunem Zucker aufgebraucht ist und den Gästen deshalb „heimlich“ korrekterweise den weißen Zucker unterjubeln. Tipp am Rande: Wer sich in einer gehobeneren Bar beim Kellner unbeliebt machen möchte, bestellt heiter fröhlich einen „Caipi“!

 

Moscow Mule

Eine Zusammensetzung aus Limettensaft, Ginger Beer, Vodka, Minze und Gurkenscheiben, die traditionell in Kupferbechern serviert wird. Aktuell erlebt der Cocktail wieder einen Hype. Wer ihn ordert, beweist Stil und ein gewisses Gespür für Trends. Es muss eben nicht immer die süße Variante sein.

 

Pina Colada

Der typische „ich trinke jetzt Alkohol, mag den Geschmack aber nicht“-Cocktail, da die Süße der Ananas und Kokosnuss nahezu vollständig den Geschmack des Rums überdeckt. Die Pina Colada ist zwar Nationalgetränk von Puerto Rico, für denjenigen, der sie bestellt, allerdings ein klares Eigentor.

 

Cosmopolitan

Schmeckt eigentlich total lecker, ist aber genau wie die Serie „Sex and the City“, die den Cocktail so berühmt gemacht hat, im Jahr 2020 völlig Oldschool und sollte daher besser aus den Karten sämtlicher Bars gestrichen werden. Natürlich kannst du ihn trotzdem gerne ordern – immer vorausgesetzt du heißt Carrie Bradshaw.

 

Vodka Redbull

Wenn du ihn einigermaßen charmant bestellst und der Barkeeper dir wohlgesonnen ist, wird er vielleicht darauf verzichten, dir die Nase zu brechen. Vodka RedBull ist eine Beleidigung für eine ganze Branche. Da gibt es 1.000 bessere Dinge, mit denen man Vodka mischen könnte.

 

Long Island Iced Tea

Die exotische Mischung aus Rum, Gin, Vodka, Triple Sec, Curaçao und Tequila hält dem Genießer so einige Überraschungen
bereit, Tee ist allerdings nicht dabei! Wer ihn trinkt, muss offenbar Dinge in sich abtöten, die da nicht hingehören. Anders wie der Zombie, knallt der Long Island Iced Tea sehr schnell und, dank der Vermischung vieler verschiedener Spirituosen, ohne Rücksicht auf Verluste!

 

Martini

„Geschüttelt, nicht gerührt“, diesen Satz des britischen MI6-Agenten James Bond kennen wir alle. Es ist der Lieblingsdrink des schier unsterblichen Leinwandhelden. Ob man diesen nun mit Vodka oder mit Gin zubereitet oder mit oder ohne Olive serviert, bleibt eine Endlosdiskussion, über die man gerne mit dem Barkeeper fachsimpeln darf. Wer ihn wie James Bond allerdings geschüttelt bestellt, erhält sein Getränk zwar schön kühl, allerdings durch das Eis auch mit einem höheren Wasseranteil.

 

Sex on the Beach

Wer ihn bestellt, ist entweder chronisch untervögelt oder mag es gerne fruchtig und süß. Dabei kommt der Sex on the Beach in Deutschland einer großen Wundertüte gleich, da man nie so genau weiß, welche Flaschen dem Barkeeper gerade in die Hände fallen. Die Originalrezeptur aus Cranberrynektar, Pfirsichlikör und Vodka wird allerdings nur selten serviert. Ist ja auch egal, Hauptsache am Ende schmeckt er fruchtig und etwas süß. Tipp: Wem der Sex on the Beach mit dem penetranten Geschmack von Amaretto serviert wird, sollte entweder den Barkeeper verklagen oder auf der Stelle und ohne Rückkehr die Bar verlassen!

 

Swimming Pool

Erfunden von einem Müncher Szenegastronom in den 70er Jahren, zählt der so sommerlich klingende Cocktail mit seiner blauen Farbe und dem markanten Kokosnussgeschmack zur Schicki-Micki-Szene Bayerns. In der gehobenen Bar- & Clubkultur allerdings noch heute durchaus angemessen.

 

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